Warum schlafen Katzen so viel?

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Stell dir vor, du sitzt gemütlich auf dem Sofa, trinkst deinen Kaffee und beobachtest deine Katze. Sie liegt zusammengerollt auf ihrem Lieblingsplatz, die Augen halb geschlossen, gelegentlich zuckt ein Ohr oder die Pfote zuckt leicht im Schlaf. Nach ein paar Stunden streckt sie sich, gähnt herzhaft – und dreht sich einfach auf die andere Seite, um weiterzuschlafen.

Wenn du eine Katze hast, kennst du das bestimmt: Gefühlt verbringen unsere Samtpfoten den ganzen Tag damit, zu schlafen. Aber warum ist das so? Ist deine Katze vielleicht einfach nur faul, oder gibt es einen tieferen Grund für ihr ausgiebiges Nickerchen?

Lass uns gemeinsam eintauchen in die Welt des Katzen-Schlafs!


1. Wie viel schlafen Katzen wirklich?

Du hast das Gefühl, deine Katze schläft ständig? Dann täuscht dich dein Eindruck nicht! Katzen schlafen im Durchschnitt 12 bis 16 Stunden pro Tag, manche sogar bis zu 20 Stunden. Damit gehören sie zu den größten Langschläfern im Tierreich.

Zum Vergleich: Ein erwachsener Mensch braucht nur etwa 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht.

Aber warum schlafen Katzen so extrem viel? Die Antwort darauf liegt in ihrer Natur – und ihrer wilden Vergangenheit.


2. Die evolutionäre Erklärung: Warum Katzen Schlaf brauchen

Auch wenn deine Katze heute gemütlich in deiner Wohnung lebt und regelmäßig Futter bekommt, ist sie biologisch gesehen immer noch ein Jäger.

🔹 Energie sparen für die Jagd
Katzen sind von Natur aus Raubtiere. Ihre wilden Vorfahren mussten sich auf anstrengende, kurze Jagdausflüge verlassen, um zu überleben. Um genug Energie für diese Hochleistungsmomente zu haben, mussten sie ihre Kraft zwischendurch durch ausgiebiges Schlafen wieder aufladen.

🔹 Dämmerungsaktive Tiere
Katzen sind dämmerungsaktive Tiere. Das bedeutet, dass sie in der Natur hauptsächlich in den frühen Morgenstunden und am Abend jagen würden – genau dann, wenn ihre Beute (z. B. Mäuse) aktiv ist. Den Rest des Tages verbringen sie mit Schlafen, um Energie zu sparen.

Auch wenn deine Hauskatze nicht mehr jagen muss, ist dieses Verhalten tief in ihren Genen verankert.

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3. Leichtschläfer oder Tiefschläfer? Der Unterschied zum Menschenschlaf

Vielleicht hast du schon mal bemerkt, dass deine Katze oft mit halb geöffneten Augen schläft oder ihre Ohren noch auf Geräusche reagieren. Das liegt daran, dass sie sich meist in einem leichten Schlafzustand befindet.

🔹 75 % des Katzen-Schlafs sind Dösen
Etwa drei Viertel der Zeit verbringt deine Katze im sogenannten „Döse-Schlaf“. Sie ruht sich aus, bleibt aber wachsam. Falls eine Gefahr droht oder eine Maus vorbeihuscht (oder in deinem Fall das Futter in den Napf fällt), kann sie sofort aufspringen.

🔹 25 % Tiefschlaf mit Träumen
Etwa ein Viertel ihres Schlafs ist echter Tiefschlaf – ähnlich wie bei uns Menschen. In dieser Phase kann sie sogar träumen! Vielleicht hast du schon gesehen, wie deine Katze im Schlaf mit den Pfoten zuckt oder leise miaut? Das könnte bedeuten, dass sie gerade in Gedanken einem imaginären Vogel hinterherjagt.

Junge Kätzchen und ältere Katzen schlafen übrigens noch mehr als erwachsene Katzen.


4. Warum schläft meine Katze manchmal mehr als sonst?

Vielleicht hast du bemerkt, dass deine Katze manchmal besonders viel schläft – oder in anderen Phasen aktiver ist. Das kann an verschiedenen Faktoren liegen:

Wetter: An grauen, regnerischen Tagen schlafen viele Katzen mehr – genau wie wir Menschen.
Alter: Kätzchen und Senioren brauchen besonders viel Schlaf.
Langeweile: Wenn eine Katze zu wenig Beschäftigung hat, kann sie aus Langeweile noch mehr schlafen.
Krankheit: Falls deine Katze plötzlich ungewöhnlich lange schläft oder sehr lethargisch wirkt, könnte eine Krankheit dahinterstecken. Dann solltest du sicherheitshalber den Tierarzt aufsuchen.


5. Wie du den Schlaf deiner Katze unterstützen kannst

Auch wenn Katzen von Natur aus viel schlafen, gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um ihrem Schlafverhalten gerecht zu werden:

🐾 Ein gemütlicher Schlafplatz: Katzen lieben warme, kuschelige Plätze. Eine Höhle, ein weiches Kissen oder ein Platz auf der Fensterbank in der Sonne sind perfekt.

🐾 Ruhe akzeptieren: Störe deine Katze nicht, wenn sie schläft – sie braucht die Ruhephase.

🐾 Abends mehr Action: Wenn deine Katze dich nachts wachhält, spiele vor dem Schlafengehen mit ihr, damit sie ihre Energie loswerden kann.

🐾 Regelmäßige Kontrolle: Falls deine Katze plötzlich viel mehr oder weniger schläft als sonst, kann das ein Hinweis auf Stress oder eine Krankheit sein. Dann ist es gut, sie genau zu beobachten.


Fazit: Katzen schlafen nicht, weil sie faul sind – sondern weil es in ihrer Natur liegt

Deine Katze ist kein Faulpelz – sie folgt einfach ihrem Instinkt. Ihr Schlafverhalten ist das Ergebnis von Jahrtausenden evolutionärer Anpassung. Sie spart Energie für ihre „Jagdzeiten“, selbst wenn diese heutzutage aus einem Sprint zur Futterschale bestehen.

Egal, ob sie auf deinem Schoß zusammengerollt schläft oder auf der Fensterbank vor sich hin döst – gönn ihr die Ruhe. Denn jede Katze braucht ihren Schönheitsschlaf! 😻💤

Wie sieht es bei deiner Katze aus? Schläft sie besonders viel oder ist sie eher eine Nachteule? Schreib es in die Kommentare! 😊🐾

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