Fruchtbare Tage berechnen – wie du deinen Zyklus wirklich verstehst

Ob du schwanger werden möchtest oder eine natürliche Methode zur Verhütung suchst: Deine fruchtbaren Tage zu kennen, kann dir dabei helfen, deinen Körper besser zu verstehen und bewusst mit deinem Zyklus umzugehen. Aber wie berechnet man eigentlich diese „fruchtbare Phase“ – und worauf sollte man achten?

In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine fruchtbaren Tage ermittelst, welche Anzeichen es gibt und wie du deinen Körper lesen lernst – Tag für Tag.


Was sind fruchtbare Tage überhaupt?

Die fruchtbaren Tage sind die Zeit im Zyklus, in der eine Frau schwanger werden kann. Sie beginnen einige Tage vor dem Eisprung und enden ein bis zwei Tage danach. In diesem Zeitraum ist der Körper der Frau bereit für eine mögliche Befruchtung – das heißt: Der Eisprung findet statt, und Spermien könnten eine Eizelle erreichen.

Wichtig: Spermien können bis zu 5 Tage im Körper überleben – deshalb beginnt das „Fruchtbarkeitsfenster“ schon vor dem Eisprung.


So berechnest du deine fruchtbaren Tage

🧮 Kalendermethode – der klassische Weg

Der einfachste Weg zur Berechnung basiert auf der Länge deines Menstruationszyklus. Der Eisprung findet bei einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus etwa am 14. Tag statt (gezählt ab dem ersten Tag deiner Periode).
👉 Deine fruchtbaren Tage wären dann ca. zwischen Tag 10 und Tag 16.

Aber Achtung: Nur wenige Frauen haben einen exakt 28-tägigen Zyklus. Deshalb lohnt es sich, den eigenen Zyklus über mehrere Monate zu beobachten.

📱 Zyklus-Apps

Es gibt viele kostenlose Apps, die auf Basis deiner Daten (Zykluslänge, Periode, Symptome) deine fruchtbaren Tage vorhersagen. Sie sind ein praktisches Hilfsmittel – besonders in Kombination mit körperlicher Beobachtung (s. unten).

🧪 Ovulationstests

Diese Tests messen den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin – ein sicheres Zeichen dafür, dass der Eisprung in den nächsten 24–36 Stunden bevorsteht.


Körperzeichen: Wie dein Körper dir deine fruchtbaren Tage zeigt

Neben der Berechnung gibt es viele natürliche Hinweise, auf die du achten kannst:

1. Zervixschleim

Während der fruchtbaren Tage wird der Ausfluss klar, spinnbar und glasig – wie rohes Eiweiß. Das ist ein Zeichen für optimale Bedingungen zur Befruchtung.

2. Basaltemperatur

Nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur leicht an (ca. 0,3–0,5 °C). Wenn du jeden Morgen vor dem Aufstehen misst, kannst du deine Zyklusmuster erkennen. Der Temperaturanstieg zeigt an, dass der Eisprung bereits stattgefunden hat.

3. Mittelschmerz

Viele Frauen spüren den Eisprung als leichtes Ziehen oder Stechen im Unterbauch – der sogenannte „Mittelschmerz“. Er tritt meist ein bis zwei Tage vor dem Eisprung auf.

4. Stimmung & Libido

Während der fruchtbaren Phase steigt bei vielen Frauen das allgemeine Wohlbefinden, die Haut wirkt frischer – und auch das sexuelle Verlangen kann spürbar zunehmen.


Wie sicher ist die Berechnung der fruchtbaren Tage?

Zur natürlichen Familienplanung (NFP) gehört mehr als nur das Zählen von Tagen. Die Kombination aus Kalender, Beobachtung und ggf. Ovulationstests erhöht die Genauigkeit deutlich.

Für eine Schwangerschaft ist das Wissen über die fruchtbaren Tage sehr hilfreich. Zur Verhütung jedoch ist NFP nur sicher, wenn sie konsequent, korrekt und mit Erfahrung angewendet wird – am besten in Kombination mit Fachberatung oder Apps, die nach wissenschaftlichen Standards arbeiten.


Zyklusbeispiel zur Orientierung

Tag im Zyklus Was passiert?
1–5 Menstruation (Blutung)
6–9 Hormonaufbau, Fruchtbarkeit beginnt
10–16 Fruchtbare Phase, Eisprung (ca. Tag 14)
17–28 Gelbkörperphase, Fruchtbarkeit sinkt

Natürlich ist jeder Zyklus individuell. Diese Tabelle zeigt nur einen durchschnittlichen 28-Tage-Zyklus.


Fazit: Fruchtbare Tage kennen heißt, den eigenen Körper verstehen

Ob zur Empfängnis oder zur Zykluskontrolle: Wer seine fruchtbaren Tage kennt, hat ein besseres Gespür für den eigenen Körper. Und das ist nicht nur praktisch – sondern auch eine Form von Selbstfürsorge.

Indem du deinen Zyklus beobachtest, entdeckst du nicht nur deine fruchtbaren Tage, sondern erkennst auch Zusammenhänge zu Stimmung, Energie, Hautbild und Schlaf. Kurz gesagt: Zykluswissen ist Power – Monat für Monat.

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