Periodenunterwäsche im Test – meine ehrliche Erfahrung nach mehreren Monaten

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Wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema Periodenunterwäsche beschäftigt, ist man oft skeptisch. Funktioniert das wirklich? Hält das dicht? Riecht das irgendwann? Und ist das nicht einfach nur teure „normale“ Unterwäsche mit einem Extra? Genau diese Fragen hatte ich auch – und habe mich deshalb entschieden, mehrere Marken über mehrere Zyklen hinweg zu testen. Spoiler: Ich wurde überrascht. Positiv.

Warum ich auf Periodenunterwäsche umgestiegen bin

Ich habe lange Zeit Tampons benutzt, manchmal Binden, wenn ich zu Hause war. Doch beides hat mich mit der Zeit genervt – wegen des Mülls, des häufigen Wechselns und weil es sich einfach nicht „frei“ anfühlte. Als ich dann durch Freundinnen von Periodenunterwäsche hörte, war ich neugierig. Die Vorstellung, während meiner Periode einfach nur eine bequeme, waschbare Unterhose zu tragen, ohne etwas einführen oder aufkleben zu müssen, klang ehrlich gesagt ziemlich gut.

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So funktioniert Periodenunterwäsche

Periodenunterwäsche sieht aus wie ganz normale Panties oder Slips – nur mit integrierten saugfähigen Schichten. Diese sind meist so aufgebaut, dass sie Flüssigkeit aufnehmen, sie einschließen und dabei trocken bleiben. Je nach Modell reicht das Saugvolumen von etwa 1 bis 5 Tampons. Das bedeutet: Je nach Stärke deiner Blutung kannst du sie mehrere Stunden – teilweise sogar den ganzen Tag – tragen, ohne auszulaufen.

Mein Test: Drei Marken, drei unterschiedliche Erfahrungen

Ich habe insgesamt drei verschiedene Marken ausprobiert: Eine günstige Variante aus dem Drogeriemarkt, ein mittelpreisiges Produkt von einem bekannten Onlinehändler und ein Premium-Modell einer auf Periodenwäsche spezialisierten Marke. Die Ergebnisse waren unterschiedlich:

  • Günstige Drogerievariante: Angenehm zu tragen, aber nach ca. 3 Stunden bei mittlerer Blutung fühlte sich alles leicht feucht an. Auch das Auswaschen war mühsam – hier blieb oft Geruch zurück. Für schwache Tage oder als Backup okay, aber nicht mein Favorit.

  • Mittelpreisige Online-Marke: Superweiches Material, hoher Tragekomfort. Das Modell konnte bei mir etwa 6 Stunden lang bei mittlerer Blutung getragen werden. Kein Auslaufen, kein unangenehmes Gefühl. Auch nach dem Waschen blieb es formstabil. Für den Alltag ein echter Gewinn.

  • Premium-Marke (hochpreisig): Hier merkt man den Unterschied. Extrem sicherer Sitz, spürbar mehr Saugkraft, auch an starken Tagen. Das Material war etwas dicker, aber dafür fühlte ich mich jederzeit trocken und geschützt. Besonders gut gefiel mir, dass es verschiedene Schnitte gibt – von High-Waist bis sportlich. Einziger Nachteil: der Preis.

Waschen, trocknen, wiederverwenden – wie alltagstauglich ist das Ganze wirklich?

Der wichtigste Punkt bei Periodenunterwäsche ist definitiv die Pflege. Nach dem Tragen wird die Unterwäsche kalt ausgewaschen, bis das Wasser klar ist, und anschließend bei 30–40 °C in der Waschmaschine gewaschen – ohne Weichspüler. Trockner ist tabu, aber an der Luft trocknen sie meist über Nacht. Am Anfang dachte ich, das wäre zu umständlich – aber es wurde schnell zur Routine. Ich habe inzwischen vier bis fünf Stück und komme damit entspannt durch die Periode.

Vorteile, die mich überzeugt haben

  • Weniger Müll: Keine Tampons, keine Binden – das fühlt sich nicht nur nachhaltiger an, sondern reduziert auch meine monatlichen Ausgaben.

  • Mehr Komfort: Keine Druckgefühle, kein Verrutschen, kein „Fremdkörpergefühl“.

  • Sicherheit über Stunden: Ich muss nicht ständig ans Wechseln denken, was vor allem im Büro oder unterwegs Gold wert ist.

  • Unauffällig & schön: Die meisten Modelle sehen aus wie normale Unterwäsche – es gibt sogar Spitzen-Designs.

Worauf man beim Kauf achten sollte

Wer überlegt, sich Periodenunterwäsche anzuschaffen, sollte auf folgende Punkte achten:

  • Saugstärke: Achte darauf, wie viele Tampons ein Modell ersetzen kann. Für stärkere Tage lohnen sich mindestens 3–4-Tampon-Modelle.

  • Material & Passform: Bio-Baumwolle oder atmungsaktive Hightech-Stoffe sind angenehmer. Der Slip sollte eng sitzen, aber nicht einschneiden.

  • Zertifizierungen & Transparenz: Marken, die ihre Materialien und Produktionsbedingungen offenlegen, geben mir persönlich ein besseres Gefühl.

Mein Fazit: Nie wieder ohne

Ich hätte es nicht gedacht, aber Periodenunterwäsche hat meine Monatshygiene komplett verändert. Ich fühle mich freier, sicherer und entspannter. Für mich ist sie die perfekte Lösung für Alltag und Nacht – kombiniert mit einem Menstruationscup oder Tampons nur noch, wenn’s wirklich nötig ist. Besonders empfehle ich sie für alle, die:

  • sich nachhaltiger verhalten wollen,

  • sensible Haut haben,

  • nachts ohne Binde schlafen möchten,

  • oder schlicht keine Lust mehr auf den ständigen Wechsel von Einwegprodukten haben.

Ob man gleich zur Premium-Variante greift oder sich erstmal mit einem Einsteigermodell rantastet, hängt vom eigenen Budget ab. In jedem Fall lohnt es sich, es auszuprobieren – dein Körper (und die Umwelt) werden es dir danken.

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